„Hau ab!" am Ende der Grundschulzeit

Das „Hau ab!“-Theater kommt jedes Jahr in die 4. Klassen der Grundschule St. Hedwig. Nicht, weil die Großen dann bald „Tschüss!“ zur Grundschule sagen, sondern im Rahmen der Sexualerziehung. Bei diesem Theaterstück geht es um sexuellen Missbrauch und es wird vom Kreisjugendring Kitzingen – Kommunale Jugendarbeit für die Schulen finanziert.

Die Idee dazu hatte Dirk Beyer bereits vor 20 Jahren. Er hat das Stück selbst geschrieben und spielt es auch selbst zusammen mit seiner Kollegin Kristina Greif. „Hau ab!“ will den Kindern Möglichkeiten aufzeigen und Methoden an die Hand geben, wie sie mit sexuellem Missbrauch umgehen bzw. ihm entgehen können. „Hau ab!“ tönte es an den beiden Tagen durch das Schulhaus an denen die beiden Schauspieler hier zu Gast waren.
Sie führen nicht nur vor, sie binden ihre jungen Zuschauer mit ein, besprechen mit Ihnen die gespielte Situation und verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Da geht es zum einen um die Angst vor Fremden, bei denen man zuerst auf den nötigen Sicherheitsabstand achten muss. Die beiden Schauspieler zeigen den Kindern aber auch Möglichkeiten, wie sie einen Fremden dazu bringen können loszulassen. Und dann „Hau ab!“ rufen und danach „Nichts wie weg!“ Der dritte Schritt heißt „Hilfe holen!“ irgendwo wo Menschen sind, im nächsten Geschäft, an der Bushaltestelle oder an der nächsten Haustüre. Die gefürchteten Übergriffe von Fremden machen aber den kleinsten Teil der Missbrauchsfälle aus. Viel schwieriger ist es für Kinder sich gegen viel häufigeren Übergriffe von Verwandten oder Bekannten zu wehren.

An wen kann ich mich als Kind da wenden? Wer glaubt mir? Das sind die Fragen, die Dirk Bayer und Kristina Greif aufgreifen. Dafür bieten sie den Kindern Lösungen an.
Die wichtigste Lösung ist es, darüber zu sprechen, mit dem „Lieblingsmenschen“ oder mit der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Kitzingen unter der Nummer 09321/7817.