Besuch im Rathaus

Einmal Stadtrat sein, oder zumindest auf den Plätzen der Stadträte sitzen, das durften die Schüler der 4. Klassen der Grundschule St. Hedwig. Empfangen wurden sie von Bürgermeister Klaus Heisel, der ihnen auf dem Weg zum großen Sitzungssaal schon einmal das Einwohnermeldeamt zeigte – für die Bürger der Stadt eine der wichtigsten Anlaufstellen im Rathaus.

Zuerst begrüßten die Kinder den Bürgermeister in elf verschiedenen Sprachen, den Muttersprachen der Schüler dieser Klasse. Dann durften sie im großen Sitzungssaal Platz nehmen. Heisel erklärte ihnen die Plätze der einzelnen Fraktionen und die Kinder zählten genau nach, ob ihr Platz noch zur CSU gehörte, oder zur SPD oder ob sie auf dem Platz eines KIK Stadtrates oder bei der USW saßen. Die Schüler hatten viele Fragen mitgebracht, die ihnen der Bürgermeister geduldig und mit viel Einfühlungsvermögen in die jungen Köpfe beantwortete. „Was macht ein Bürgermeister?“ „Ist die Arbeit im Rathaus schwer?“ „Wie wird man Bürgermeister?“ Ein paar hatten auch schon Erfahrungen mit dem Rathaus, einen Ferienpass beantragen, einen Ausweis abholen oder mit dem großen Bruder auf dem Fundamt nach dem verlorenen Handy fragen. „Für wen sind die Gläser mit dem Orangensaft?“ wollte ein Kind wissen und war sehr froh, als die Antwort kam: „Für euch!“ Nach der kleinen Erfrischung ging es noch in den historischen Sitzungssaal mit den gepolsterten Stühlen, auf denen das Hopsen aber leider verboten ist. Das eine oder andere Kind stellte fest, dass wohl die Eltern hier getraut worden sind und ein Schüler wusste noch genau den Platz auf dem er bei der Trauung des großen Bruders gesessen hatte.

Auf dem Weg nach unten durften alle noch einen Blick auf eine große eiserne Türe mit dicken Beschlägen werfen. Im Mittelalter war dahinter die Stadtkasse gelagert gewesen.

Mit einem Lied bedankten sich die Kinder bei ihrem Bürgermeister und auf dem Weg zur Schule stellten sie fest, dass ruhig jeder Schultag so interessant sein dürfte.