„Rohwasser“ – Was ist denn das?
 

Dass Wasser nicht immer Trinkwasser ist und dass es ziemlich aufwändig aus der Erde geholt und gereinigt wird, das erfuhren die Schüler der 4. Klassen der Grundschule St.-Hedwig bei ihrem Ausflug ins Wasserwerk Sulzfeld. Das dortige Wasserwerk gehört zur Fernwasserversorgung Franken, die ihren Sitz in Uffenheim hat.  Es versorgt 100 000 Menschen täglich mit ca. 30 Millionen l Trinkwasser.

Bei diesem Unterrichtsgang ging es zuerst in die eingezäunte Wasserschutzzone drei und dort zu einem der beiden Horizontalbrunnen. Dort wird Grundwasser aus 25m Tiefe geholt. 100 Tage braucht das Regenwasser um durch die verschiedenen Bodenschichten zu sickern. Auf diesem Weg wird es natürlich durch die verschiedenen Gesteinsschichten schon recht gut gesäubert, aber wenn es hochgepumpt wird ist es eben „Rohwasser“. Außer Kalk bringt es auch Eisen und Mangan aus der Erde mit. Und weil die Menschen keine bräunlichen Eisenflecken auf ihrer Wäsche haben wollen und auch den bitteren Mangangeschmack nicht lieben, deshalb werden diese beiden Stoffe im Wasserwerk herausgefiltert. Und das, was die Menschen nicht wollen, holt die Kläranlage und füttert damit ihre Bakterien.
Bei Stromausfall im Sommer kann sich das Wasserwerk nicht auf ein Gewitter berufen. Wasser muss immer da sein. Deshalb hat das Wasserwerk zwei Notstromaggregate. Das große für die Pumpen wird vom einem Panzermotor des Leopard 2 betrieben. Der hatte es vor allem den Jungs angetan. Aber auch die riesigen Rohre, die in einer Sekunde drei Badewannen füllen können waren beeindruckend. Das Highlight waren die beiden Wasserspeicher, die zusammen 10 Millionen Liter fassen. Da kommt so schnell kein Schwimmbad mit.

Und dass Wasser, auch das Wasser, das einfach aus der Leitung kommt, ein Lebensmittel ist, merkten die jungen Gäste am Schluss, als sie sich ihre neuen Wasserflaschen mit stillem oder sprudelndem Wasser füllen durften. So etwas Leckeres hatten sie selten getrunken. Da waren sich alle einig.