Wider das Vergessen

Am Tag nach der Gedenkfeier an den verheerenden Bombenangriff auf Kitzingen am 23.Februar 1945 sind sie in die Grundschule gekommen, die Zeitzeugen von damals Ernst Hanft und Marianne Räder. Es ist ihnen auch nach 71 Jahren noch wichtig, von diesem schrecklichen Tag zu berichten. Es ist ihnen wichtig zu warnen vor dem Leid und dem Schrecken des Krieges. Es ist ihnen wichtig den Kindern vor Augen zu stellen, dass sie es sind, die für den Frieden eintreten müssen – schon jetzt im Kleinen und erst recht später als Erwachsene. Dann wird es keine Zeitzeugen mehr geben. Wer wird dann die Erinnerung aufrecht halten?

90 Minuten erzählen Ernst Hanft und Marianne Räder von ihren Erlebnissen am 23. Februar 1945. „Ich habe es so deutlich vor Augen, als wäre es gestern gewesen“, sagt Hanft. Und genauso eindrücklich ist auch alles, was die beiden erzählen. Hanft hat Bilder mitgebracht vom alten Kitzingen, von Häusern und Straßen vor und nach dem Bombenangriff. Sogar einen Bombensplitter hat er dabei. „Hatten Sie Angst?“ fragen die Schüler. „Nein, Angst hatte ich nicht, dazu war ich zu klein. Erst als einer der Soldaten mir sagte, ich müsse keine Angst haben, sie würden mich schon ausgraben. Da kam die Angst“, erinnert sich Räder. Hören, schauen, fragen – von den Schülern aus könnte es den ganzen Vormittag so gehen, so bewegend ist das Thema. Aber dann muss Schluss sein, denn die nächste 4. Klasse wartet schon.